Über uns

Zulatzt bearbeitet am 2. Dezember 2025 von Peter Steinhoff

Über uns


Wer sich mit Tübingen und der Stadtgeschichte verbunden fühlt, Spaß an Musik, am Reiten und an Gemeinschaft hat – und sich darüber hinaus auch traut, in einer württembergischen Uniform von 1870 aufzutreten, wird sich in der Stadtgarde wohl fühlen.

Aktuell hat die Tübinger Stadtgarde 97 Mitglieder, darunter 10 aktive Trompeter.

Die Voraussetzungen, um beim Trompeterkorps mitwirken zu können, sind nicht allzu hoch: Taktgefühl und Spaß am Fanfaren spielen sind erst einmal ausreichend.

Das Instrument (Es-Fanfare oder Es-Trompete) wird gestellt, und das Spielen lernt man in der Probe. »Noten lesen können, ist keine Voraussetzung – das können viele von uns nicht, wir suchen zur Zeit auch einen Übungsleiter für Reiterfanfaren«.

 

Regelmäßiges Training

Reitkenntnisse sind nicht nötig, um in die Stadtgarde eintreten zu können. Damen sind beim Reiten und im Trompeterkorps herzlich willkommen – es gibt selbstverständlich auch Damenuniformen.

 

Proben und Auftritte

Neben den regelmäßigen Proben (dienstags Reiten, donnerstags Musikprobe) stehen über das Jahr auch noch andere Termine im Plan:

Geburtstagsständchen für Mitglieder zu runden Geburtstagen (ab 60),

Himmelfahrt mit  Hockete beim Vereinsheim im Vogelbeerweg sowie

die Teilnahme an Landestreffen der Garden und Wehren gehören dazu.

Von großer Bedeutung sind auch verschiedene repräsentative Auftritte für die Stadt Tübingen.

 

Kameradschaft

Kameradschaft und Zusammenhalt stehen im Mittelpunkt des Vereins – und werden durch den Stammtisch und verschiedene private Unternehmungen zusätzlich gestärkt: Stocherkahn fahren, Radtouren, Wandern oder Grillen zum Beispiel. »Wir sind ein relativ moderner Verein. Die Stadtgarde hat ihren Ursprung in der Geschichte, doch wir sind keine Traditionalisten«.

Bereits aus dem 13. Jahrhundert wird von einem freien Platz neben dem Marstall, an der Stelle der heutigen katholischen Johanneskirche berichtet, der für Waffenübungen der Bürger benutzt wurde. Dies ist die erste Erwähnung einer Bürgerwache in Tübingen.

 

Vorgeschichte

Mit dem Übergang der Stadt an Die Grafen von Württemberg 1343 bekam die Stadt die Pflicht und das Recht, zur Burgwache vier Mann zu stellen. Bei der Übernahme der Regentschaft durch den 16-jährigen, noch unmündigen Grafen Ulrich am 15. September 1499 musste die Stadt ein Kontingent von 245 Spießen, 175 Büchsen, 35 Hellebarden und 22 Wagen gegen die Schweizer stellen, um dessen Regierungsanspruch durchzusetzen.

Spätestens mit Abschluss des Tübinger Vertrages vom 8. Juli 1514 waren alle waffenfähigen Bürger von 18 bis 60 Jahren landwehrpflichtig und die Stadt hatte bei Konflikten 500 Bewaffnete zu stellen. Diese bestanden aus 450 Mann zu Fuß und 50 Reitern. Besonders bemerkenswert ist, dass die Stadt in dieser Zeit nur von ca. 3000 bis 3500 Menschen in etwa 500 Haushalten bewohnt wurde. Das heißt, jeder Haushalt musste einen wehrfähigen Mann stellen.

Der Prunk- und Verschwendungssucht von Herzog Ulrich und dessen Steuerrecht ist die große Unzufriedenheit, vor allem der Bauern, zuzuschreiben. Da der überwiegende Teil der Tübinger Bevölkerung ebenfalls Bauern waren kam es am 11. Juni 1514 auch in Tübingen zu einem offenen Aufstand, der nur durch die Beschwichtigungen des Vogtes Breuning zur Ruhe gebracht werden konnte. Daher ist nicht davon auszugehen, dass die Tübinger unbedingt auf Seiten des Herzogs gestanden haben und sich freiwillig an der Niederwerfung des Bauernaufstandes beteiligten. Es war wohl eher die gesetzliche Verpflichtung, die sich aus dem Tübinger Vertrag ergab und auf die sich der Herzog bei der Aufstellung des Heeres auch ausdrücklich berief.

 

Am 24. September 2023 bekam die Stadtgarde die von Ehrenrittmeister gestiftete neue Standarte überreicht

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